Fördergebiet Luisenstadt Kreuzberg
Im Jahr 2005 ist die Luisenstadt mit den im Bezirk Mitte gelegenen Teilgebieten Köllnischer Park und Luisenstädtischer Kanal sowie Teilen der in Kreuzberg gelegenen Erhaltungsgebiete Luisenstadt, Bethaniendamm und Segitzdamm in die Förderkulisse des Programmes "Städtebaulicher Denkmalschutz" aufgenommen worden. Die Luisenstadt war damit Modellprojekt, da das Förderprogramm Städtebaulicher Denkmalschutz bis zum Jahr 2008 nur in den neuen Bundesländern zum Einsatz kam und mit der Luisenstadt gleichzeitig ein bezirksübergreifendes und ein im Ost- und Westteil Berlins gelegenes Fördergebiet festgelegt wurde. Im Jahr 2020 wurden die Förderprogramme “Städtebaulicher Denkmalschutz” und "Aktive Zentren" zusammengefasst. Seitdem ist die Luisenstadt Teil des neu geschaffenen Programms "Lebendige Zentren und Quartiere" (LZQ), das folgende Schwerpunkte umfasst:
- Aktive und identitätsstiftende Zentren und Quartiere entwickeln
- Baukulturelles Erbe revitalisieren, Baukultur und Gestaltqualität fördern
- Öffentlichen Raum qualifizieren und städtische Mobilität verbessern
- Stadtkultur und soziale Integration fördern
- Klimaschutz und Klimaadaption stärken
- Strategisch und kooperativ planen und handeln
Da das Fördergebiet sich über zwei Bezirke erstreckt, ist die Bearbeitung zwischen dem Bezirk Mitte und dem Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg aufgeteilt. Die STATTBAU Stadtentwicklungsgesellschaft mbH ist Gebietsbeauftragte für die Luisenstadt Kreuzberg, also der Teil des Fördergebietes, der im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg liegt.
Gebiets- und Förderkulisse
Das Städtebauförderprogramm Lebendige Zentren und Quartiere fördert den Erhalt, die Revitalisierung und die Stärkung nutzungsgemischter Zentren und Quartiere mit kurzen Wegen. Die Lebensqualität in den Zentren und Quartieren soll durch vielfältige Bildungs-, Freizeit- und Kulturangebote, einladende öffentliche Räume, zukunftsfähige Mobilitätsangebote sowie ein hohes Maß an sozialer und ethnischer Integration gestärkt werden.
Herausforderung und zentrale Aufgabe ist zudem die Sicherung und Weiterentwicklung des Wohnungsbestands und dessen Ausstattung mit zeitgemäßen sozialen und kulturellen Einrichtungen sowie Grün- und Freiflächen.
Die Luisenstadt-Kreuzberg mit einer Fläche von 81,3 ha weist eine Vielzahl von eingetragenen Baudenkmalen, Gartendenkmalen und Denkmalbereichen auf. Raumprägende Strukturelemente der gründerzeitlichen Stadterweiterung sind der Grünzug Ehemaliger Luisenstädtischer Kanal und die charakteristischen Stadtplätze Mariannenplatz, Oranienplatz, Wassertorplatz und Rio-Reiser-Platz (ehem. Heinrichplatz). Umfangreiche Denkmalbestände mit stadtbildprägender Bedeutung liegen ebenfalls im Gebiet: das ehemalige Bethanien-Krankenhaus, die St. Thomas-Kirche und verschiedene Sozial- und Schulbauten. Bei der Aufwertung und Neugestaltung sind denkmalrechtliche Anforderungen genauso wie die Anpassung an den Klimawandel zu berücksichtigen. Die Maßnahmen in der Luisenstadt werden durch Mittel des Programms Städtebaulicher Denkmalschutz, Lebendige Zentren und Quartiere, sowie durch Mittel des Bezirkes Friedrichshain-Kreuzberg finanziert.

ISEK 2021
Für die Gebietskulisse wurde im Jahr 2011 ein integriertes Stadtentwicklungskonzept (ISEK) durch STATTBAU erstellt, das 2016 zum ersten Mal fortgeschrieben wurde.
Die zweite Fortschreibung erfolgte im Zeitraum der Jahre 2021/22. Im März des Jahres 2023 wurde das ISEK durch das Bezirksamt beschlossen.
ISEK Download PDF-Dokument (46,8 MB), Anhang: Karten/Pläne Download PDF-Dokument (13,9 MB), Maßnahmenübersicht Download PDF-Dokument (0,1 MB), Maßnahmensteckbriefe Download PDF-Dokument (1,7 MB)
Leitbild
Das städtebauliche Leitbild „Einheit in der Vielfalt“ sieht die Bewahrung, Stärkung und behutsame Weiterentwicklung der charakteristischen Elemente des Gebietes vor. Die Einheit in der Vielfalt ist zu erhalten und zukunftsfähig zu gestalten. Mit der Fortschreibung des ISEK 2021 wurde das Leitbild um die Querschnittsthemen Klimaschutz und Klimaanpassung erweitert.
Leitlinien für die Entwicklung in der Luisenstadt Kreuzberg
- Sicherung der gestaltprägenden Bebauungs-, Freiraum- und Platzstrukturen der Gründerzeit und Bewahrung von Spuren der Geschichte
- Sicherung der Wohnfunktion für eine Vielzahl von unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen
- Sicherung der Funktionsmischung von Wohnen, Gewerbe, Handel, Dienstleistung und Kultur
- Stabilisierung und Sicherung der Vielzahl an Einrichtungen der sozialen Infrastruktur
- Modellquartier für Klimaanpassung und Klimaresilienz im Bestand.
Erfolge und Handlungsbedarfe
Im Fördergebiet Luisenstadt Kreuzberg liegt der Schwerpunkt auf der Qualifizierung der öffentlichen Infrastruktur. Eine Besonderheit des Gebietes ist, dass zahlreiche Gebäude sowie einige Freianlagen unter Denkmalschutz stehen. Räumlich prägende denkmalgeschützte Anlagen sind das Bethaniengelände und der ehemalige Luisenstädtische Kanal. Viele Gebäude des Bethaniengeländes wurden mit Hilfe von Fördermitteln bereits weitgehend saniert oder befinden sich aktuell in der Erneuerung (Mariannenplatz 1 und Mariannenplatz 3 „Pestalozzi-Fröbel-Haus“ werden vsl. in 2026 fertiggestellt). Das Hauptgebäude Bethanien stellt auf Grund seiner Größe und des Mittelbedarfs eine besondere Herausforderung dar. Ebenfalls saniert wurden unter Einbeziehung der Nutzer*innen Einzelstandorte wie das Haus des Sports und die Nürtingen-Grundschule. Das Ballhaus Naunynstraße und die Jugendfreizeiteinrichtung NaunynRitze, beides über den Kiez hinaus bekannte Einrichtungen, wurden in den vergangenen Jahren ebenfalls umfassend erneuert. Die Neugestaltung von Spielplätzen und Freiflächen wie der Skalitzer Park wurden mit intensiver Beteiligung von Kindern und Erwachsenen durchgeführt. Eine Übersicht bietet der „Übersichtsplan Luisenstadt Kreuzberg“ weiter oben auf dieser Seite.
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Weitere Informationen erhalten Sie auf der Webseite der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt: http://www.stadtentwicklung.berlin.de/staedtebau/foerderprogramme/denkmalschutz/de/foerdervorhaben/luisenstadt/index.shtml