Konzeptverfahren werden von vielen Akteuren als geeignetes Mittel zur Umsetzung wohnungs-, boden-, umwelt- und stadtentwicklungspolitischer Ziele erkannt. Denn die Vergabe von Flächen nach Konzeptqualität statt Höchstgebot ermöglicht es, die kommunale Flächenentwicklung stärker am Gemeinwohl auszurichten. Immer mehr Kommunen nutzen daher Konzeptverfahren doch zeigen sich in der Umsetzungspraxis zunehmend Herausforderungen wie beispielsweise ein hoher Verwaltungsaufwand, rechtliche Unsicherheiten oder die Überfrachtung der Vergabebedingungen und damit die (ökonomische) Überforderung potenzieller Entwicklerinnen und Entwickler.
Zum August 2025 wurde STATTBAU durch den vhw – Bundesverband für Wohnen und Stadtentwicklung e.V. mit der Durchführung eines Forschungsprojektes zu Konzeptverfahren beauftragt. Gegenstand des Forschungsprojekt ist, die sowohl positiven als auch ernüchternden Erfahrungen mit Konzeptverfahren, die bislang nur als Einzeldarstellungen bekannt sind, einer systematischen Betrachtung zu unterziehen.
Das Projekt zielt darauf ab, die aktuellen Anwendungsbereiche, Ziele, Wege und Schwierigkeiten des Konzeptverfahrens zu analysieren und darüber hinaus dessen Wirkung für die Wohnversorgung zu beleuchten. Es soll Chancen, Probleme und Lösungswege aufzeigen, die sich bei der Anwendung für Kommunen und Projektentwickelnde in verschiedenen Kontexten ergeben.
STATTBAU kann für diese Forschung auf eine langjährige Erfahrung mit Konzeptverfahren, etablierte Netzwerke und Expertise in der Konzeption und Durchführung wissenschaftlicher Projekte zurückgreifen, die mit Akteuren der Praxis erarbeitet und für diese aufgearbeitet werden. Angewandt wird ein Mix von Methoden von Desktop-Recherche, Fallstudien mit qualitativen Interviews und verschiedene Workshop-Formate. Mit der systematischen Betrachtung der Vielfalt und Relevanz typischer Anwendungsmuster soll eine Orientierungshilfe entstehen, die Interessierten ebenso wie bereits Umsetzenden zunächst dabei hilft, zu entscheiden, ob Konzeptverfahren in ihren jeweiligen Anwendungskontexten sinnvoll erscheinen – und darüber hinaus, die Verfahren weiter erfolgreich umzusetzen.