In der Landeshauptstadt Saarbrücken besteht wie auch in vielen anderen deutschen Gemeinden ein
wachsender Überschuss an Friedhofsflächen, der hier insbesondere durch die Abnahme von Körperbestattungen zugunsten von Feuerbestattungen sowie konkurrierende Bestattungsmöglichkeiten privater Anbieter und in Frankreich verursacht wird.
Für die Landeshauptstadt Saarbrücken hat die rückläufige Inanspruchnahme ihrer Friedhöfe als Bestattungsorte erhebliche negative wirtschaftliche Folgen. Für die Allgemeinheit wird diese Entwicklung häufig in einer negativen Veränderung der Friedhofsgestalt und -kultur sichtbar. Überschussflächen auf Friedhöfen können aber auch wertvolle, jedoch in der Regel ungenutzte Potenziale für die Stadt- und Stadtteilentwicklung darstellen.
Friedhöfe sind als Bestattungsorte kulturell bedeutsam und emotional behaftet und erfordern einen sensiblen und respektvollen Umgang mit den Themen Tod und Sterben. Sie sind Kulturstätten mit eigenem Wert, der beispielsweise im Denkmalschutz Berücksichtigung findet. Als Grünflächen haben sie wichtige Funktionen für Erholung, Natur- und Klimaschutz. Mit ihren vielfältigen Facetten bieten sie Raum für bürgerschaftliches Engagement. Nicht zuletzt – und sicherlich am umstrittensten - ist ihre Funktion als potenziell wirtschaftliche Verwertungsflächen.
Ein Friedhofsentwicklungsplan, dessen besondere Herausforderung darin besteht, die verschiedenen Aspekte und Akteure mit ihren teilweise unterschiedlichen Interessen im Sinne einer gesamtstädtischen Strategie zu vereinbaren, ist wesentliche Grundlage für die
- Sicherung einer qualitativ hochwertigen Versorgung mit Bestattungsflächen,
- Wirtschaftliche Tragfähigkeit der Friedhöfe,
- Nutzbarmachung bestehender Potenziale, auch im Rahmen von Umnutzungen.
Die STATTBAU GmbH ist seit Mitte Februar 2016 von der Landeshauptstadt Saarbrücken mit der Erarbeitung des Friedhofsentwicklungsplans beauftragt.